Die Kunst des Einfachen.

Authentizität ist wohl einer der meistgebrauchten – und zugleich abgenutzten – Begriffe der Moderne.

Meistens wird er völlig fehl am Platz gebraucht. Denn Authentizität endet oft genau in dem Moment, in dem man sich ihrer bewusst wird und versucht sie festzuhalten.

Dabei ist es gerade der Wandel, der uns überhaupt erst zu ihr geführt hat.

Und doch ist – und ich benutze das Wort hier zum letzten Mal – „authentisch“ die einzig passende Beschreibung für die Bar Bodega Quimet in Barcelona: eine Karte, der die Optik ihrer Gerichte gänzlich egal ist und die sich ganz dem Geschmack verschreibt; winzige Tische, die – so unmöglich es scheint – immer wieder Platz für die vielen kleinen Gerichte schaffen, die man unweigerlich bestellt; und dazu eine Fülle an Likören und Weinen, die sich an den Wänden türmen.

(Die Weinkarte ist besonders berühmt-berüchtigt; zu meiner Schande bin ich während dieses Aufenthalts in der katalanischen Stadt jedoch vor allem dem Wermut treu geblieben.)

Ein Schatz, der – selbst zwischen den vielen sympathischen Bodegas und Restaurants in der direkten Nachbarschaft – seinesgleichen sucht.